Konzept
1. Rahmenbedingungen:
Der Kindergarten „Apfelbäumchen“ befindet sich im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Neuenhagen-Dahlwitz, Carl-Schmäcke-Straße 13 in 15366 Neuenhagen bei Berlin. Die drei Räume bieten Platz für eine altersgemischte Gruppe von etwa 20 Kindern von 2 Jahren an bis zum Schuleintritt. Zum Grundstück gehört ein etwa 5000 m² großer Naturgarten, der vom Kindergarten genutzt wird. In fußläufiger Entfernung befinden sich außerdem ein Waldstück, große Wiesenflächen und ein Haustierhof.
Das Spielen im Freien nimmt in unserem Kindergarten einen großen Raum ein. Wir gehen mit den Kindern an drei Tagen in der Woche in den Wald. Die Gruppe verbringt dann bei jedem Wetter – auch bei Regen oder Schnee- mit entsprechender Kleidung den Vormittag im Wald. An den anderen Tagen und an den Nachmittagen spielen die Kinder im Naturgarten am Gemeindehaus. Die Trägerschaft des
Kindergartens obliegt der gemeinnützigen Elterninitiative „Christlicher Naturkindergarten Neuenhagen e.V.“. Auf der Grundlage des Kita-Gesetzes (Land Brandenburg). Der Kindergarten orientiert sich an den christlichen Grundwerten , steht aber Kindern aller Glaubensrichtungen offen . Wir nehmen sie in ihrer Verschiedenheit an und wir, Kinder und Erwachsene, tauschen unsere Vorstellungen miteinander aus, leben damit und können gemeinsame Wege gehen.
2. Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit
2.2. Bild vom Kind
Jedes Kind, egal welchen Alters wird in seiner eigenen individuellen Persönlichkeit respektiert; das heißt, dass wir seine Wünsche und Bedürfnisse anerkennen und ihm einen angemessenen Spielraum für eigene Erfahrungen und Entscheidungen zugestehen. Die Kinder haben ein Recht auf ihre individuellen Ausdrucksformen, die sie in eigenen Zeitrhythmen spielerisch mit möglichst freier Wahl von Material und Raum erfahren können. Wir sehen unsere Kinder sowohl als Impulsempfänger als auch –geber. Die Grundvoraussetzung für unser Zusammenleben und -arbeiten mit den Kindern soll daher eine Atmosphäre sein, die von Vertrauen, Wärme, Geborgenheit und Gemeinschaft bestimmt ist. Im Umgang mit den Kindern, aber auch unter den Kindern, sind uns Zuneigung, Ermutigung und Anerkennung besonders wichtig.
2.2. Familiäre Athmosphäre
Ein geregelter Tagesablauf, ein gemeinsamer Morgenkreis, kleine, überschaubare und altersgemischte Gruppen und ein relativ konstantes Gruppengefüge während der gesamten Kindergartenzeit schaffen den äußeren Rahmen für eine familiäre Atmosphäre. Wichtig ist vor allem aber , dass die Erzieherinnen den Kindern das Gefühl der Geborgenheit und Zuverlässigkeit geben. So werden die Kinder beispielsweise an allen Arbeiten beteiligt: sie putzen mit, helfen beim Aufstellen, Erinnern und Durchsetzen von Regeln , beim Ausfüllen der Anwesenheitsliste oder den Einträgen im Erzieherbuch. Gemeinsame Aktivitäten wie Singen, Tanzen, Spielen, Basteln, Bauen, Essen, Gestalten von christlichen Festen, Ausflüge und anderes fördern das „Wir-Gefühl“ in der Gruppe.
Die Eltern der aktuellen aber auch ehemaliger Kindergartenkinder beteiligen sich aktiv (Trägerschaft einer Elterninitiative). Dies impliziert auch Vorstandsarbeit inklusive Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Vertretung nach außen. Im Kindergartenalltag bedeutet das für die Eltern beispielsweise regelmäßige Mitgehdienste in den Wald, gemeinsame Vorbereitung von Festen oder Angebote einzelner Eltern für die gesamte Gruppe.
2.3. Erfahrung mit allen Sinnen:
„Der Wind und das Lichtspiel in den Blättern, der Geruch feuchter Erde, Raureif an den Gräsern und das Atmen frischer kühler Luft, all das kann nur vor Ort erlebt werden“ (Zitat eines Erziehers aus dem Waldkindergarten Lichtwiese Darmstadt).
In den ersten 7 Lebensjahren vollzieht sich in der kindlichen Entwicklung vornehmlich die Ausbildung der Basalsinne. Durch unmittelbares Erleben und eigene Erfahrungen mit allen Sinnen (anstelle von Projektionen aus zweiter Hand wie Fernsehen oder Computer) entsteht Selbstwertgefühl und emotionale Stabilität. Diese Geschicklichkeit in den physischen Sinnen ist Grundlage für die seelische und geistige
Entwicklung und damit wichtigste Voraussetzung für die Schulfähigkeit und ein konstruktives und kreatives Verhalten in unserer Gesellschaft überhaupt.
Deshalb begegnen wir täglich bewusst den Herausforderungen in Natur und angeregtem Spiel, um diese Sinne zu schulen. Hören, Riechen und Schmecken: Dazu bietet die Natur vielfältige Möglichkeiten (vgl. Zitat). Über den Tastsinn erfährt das Kind seine Leibesgrenzen anhand äußerer Eindrücke. Besonders günstig für diese Erfahrung ist natürliches Material in unterschiedlichsten Beschaffenheiten, hierzu zählen Baumrinde, Lehm, Wasser, Wolle, Gräser, Kletten und Sand. Dem kindlichen Bewegungsdrang wird besonders viel Raum gegeben, denn Bewegungen wirken sich auf das äußere und innere Gleichgeweicht positiv aus. Spiele und Naturbeobachtungen mit Wind, Wasser, Erde und Holz eröffnen Phantasieräume, die als Erfahrungsschatz ein Leben lang erhalten bleiben. Durch Nachahmung lernen die Kinder die Welt verstehen. Sie spüren die Liebe zur Natur, die die Erwachsenen ihnen vorleben und eine Atmosphäre des Wohlgefühls, die von allen getragen und erhalten wird. Von der Gestaltung der Räume, in denen sie sich bewegen, über die Auswahl der Plätze, an denen sie spielen, die Speisen, die sie zu sich nehmen, alles, was sie hören und riechen soll Sympathiekräfte wecken. Die Kinder sollen immer wieder zum Staunen Anlaß bekommen und die Gaben der Welt in der Schönheit der Natur als Geschenk empfangen. Die Erzieher bilden den Rahmen, der ihnen ermöglicht, die Welt als gut und gerecht erleben zu dürfen. In dieser Ruhe öffnen sich die sensiblen Erebnisräume und machen es möglich, als Gruppe gemeinsam sinnliches Erleben zu genießen.
2.4. Christliche Erziehung:
Die christliche Erziehung ist ein wichtiger Bestandteil unseres pädagogischen Konzepts. Durch die Vermittlung und das Vorleben von christlichen Werten soll dem Kind eine Orientierungshilfe für das eigene Leben gegeben werden. Religiöse Angebote wie z.B. das Erzählen biblischer Geschichten und das feiern christlicher Feste sind ganz natürlich in den Kindergartenablauf integriert und werden allen Kindern – egal welcher Konfession – angeboten. Die Kinder sollen durch das Vorleben der Erzieherinnen und das Erleben der Schöpfung zu einer Beziehung zu Gott eingeladen werden.
2.5. Bildungsverständnis:
Die ErzieherInnen begleiten die Kinder in unterstützender und herausfordernder Weise. Den aktuellen Handlungsbedarf ziehen sie dabei aus der konkreten Beobachtung der Kinder und können so Themenwochen, Projektarbeiten oder auch gezieltes individuelles Lernen anbieten und fördern. Grundlage unserer pädagogischen Arbeit sind die vom Land Brandenburg formulierten Grundsätze der
elementaren Bildung. Das Konzept unseres christlichen Naturkindergartens ist hervorragend geeignet, den Förderanspruch in den sechs Bildungsbereichen in die Praxis umzusetzen. Zusätzlich zu den Fördermöglichkeiten, die auch im Regelkindergarten vorhanden sind, eröffnet ein Naturkindergarten den Kindern neue Entfaltungsmöglichkeiten. Wald und Naturgarten bieten vielseitige Chancen Kompetenzen im Bereich Körper, Bewegung und Gesundheit zu erlangen. Die Kinder halten sich ganzjährig im Freien auf; dies stärkt nachweislich den Körper gegenüber Krankheiten und das Körperempfinden der Natur.Neben grobmotorischen Fähigkeiten wie zum Beispiel Klettern, Balancieren oder Hüpfen, wird im Wald auch die Feinmotorik entwickelt. Die Kinder sammeln Naturmaterialien und nutzen diese zum Basteln und Spielen. Sie malen nicht nur auf Papier, sondern auch mit Stöcken im Sand, legen Muster mit Steinen oder gestalten Mandalas mit Sand auf Erde und erlangen so auch im Wald Kompetenzen im Bereich Darstellen und Gestalten. Durch das Spiel in der Natur, mit Stöcken, Tannenzapfen, Steinen oder Nüssen wird automatisch die Sprachentwicklung und Kommunikation gefördert. Ein Holzstock kann in der Phantasie der Kinder vieles sein, ein Schwert, ein Flugzeug oder ein Dinosaurier, die Kinder müssen sich über die jeweilige Bedeutung einig werden. Auch Mathematik und Naturwissenschaft finden ihren Platz im Wald. Naturwissenschaftliche Phänomen lassen sich in der Natur am besten erklären und gleichzeitig erleben. Die Kinder erleben die jahreszeitlichen Veränderungen der Natur, biologische Zusammenhänge werden sichtbar. Im Wald gestalten die Kinder mit Hölzern verschiedene Rhythmen und Klänge. Die Kinder basteln Instrumente aus Naturmaterialien und fördern so ihr musikalisches Grundverständniss. Durch die altersgemischte Gruppe wird die Sozialkompetenz der Jungen und Mädchen unterstützt. Die Kleinen orientieren sich an den Großen und die Großen unterstützen die
Kleinen. Wenn Kinder bei Wind und Wetter draußen sind wird die Notwendigkeit von Rücksichtnahme besonders deutlich. Auch feste Regeln und Rituale sind in der freien Natur besonders wichtig, geben Sicherheit und zugleich Orientierung und Struktur.
3. Ziele der pädagogischen Arbeit
1. Anregung und Stärkung des Sozialverhaltens / Erlangen und Festigung sozialer Kompetenz
2. Stärkung des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls und der emotionalen Stabilität
3. Erziehung zu Umweltbewusstsein und Naturverständnis
4. Vermittlung von Werten und Inhalten des christlichen Glaubens
5. Erziehung zu Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen (kein isoliertes Training von Kulturtechniken)
6. Sprachliche Förderung
7. Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten und Stille erleben für die Kinder
8. Förderung der Kreativität, Phantasie und des gestalterischen Ausdrucks der Kinder
9. Gesunde Ernährung / Gesundheitserziehung
10. Integration von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf
4. Die pädagogischen Arbeit oder: Wie wir diese Ziele erreichen wollen
4.1. Anregung und Stärkung des Sozialverhaltens
Durch die altersgemischten Gruppen orientieren sich die jüngeren Kindern an den älteren, während die „Großen“ herausgefordert werden, sich mit den Fragen, Unsicherheiten und Ansprüchen der „Kleinen“ auseinanderzusetzen. Dies setzt voraus, dass wir uns als Erwachsene darum bemühen, gute Vorbilder zu sein, die durch ihre Tätigkeiten zu eigener Aktivität anregen (wie wir unsere Arbeit tun, wie wir mit
anderen Menschen sprechen, wie wir für andere sorgen). Dann können wir auch bei den Kindern Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und Respekt füreinander fördern und fordern. Das freie Spiel, bei dem das Kind nach seinen Bedürfnissen und individuellen Neigungen innerhalb eines festgelegten Rahmens Spielort, Spielgruppe, Spielpartner und Spielmaterial frei wählen und tätig sein kann, nimmt im Kindergartenalltag den größten Raum ein. Dadurch lernt das Kind, selbst Kontakte zu knüpfen (manchmal braucht es dazu besonders anfangs Hilfe und Unterstützung von Erwachsenen oder anderen Kindern), zu kooperieren, sich in andere hineinzufühlen, tolerant zu sein, Konflikte
auszuhalten und zu lösen, die eigene Meinung zu formulieren und zu vertreten und Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen. Die relativ kleine überschaubare Gruppe bietet gute Möglichkeiten, soziale Konflikte konstruktiv zu lösen. Bei Bewegungsspielen und Gruppenspielen lernen die Kinder spielerisch auf die Bewegungen anderer zu reagieren, gewöhnen sich an gemeinsame Aktivitäten, lernen Rücksichtnahme und das Einhalten von Regeln. In der Natur können die Kinder aus eigener Anschauung die Notwendigkeit von Regeln erfahren, sie nachvollziehen und ihren Sinn erleben. So gibt es beispielsweise für den Weg zum Wald und zurück ein festes Regelwerk, ebenso gibt es feste Gruppenregeln, die durch die besondere Situation im Wald erforderlich sind. Auch andere Rituale geben den Kindern Halt im Alltag. Es gibt einen Tischdienst, einen gemeinsamen Morgenkreis, einen gemeinsamen Essensbeginn usw. Besonders ist die Vermittlung und das Leben christlicher Werte. Der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird erfahren und gelernt.
4.2. Stärkung des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls und der emotionalen Stabilität
Jedes einzelne Kind wird von den Erzieherinnen wahrgenommen, angenommen und beobachtet: Welche Persönlichkeit hat dieses Kind? Was beschäftigt es im Moment? Welche Sorgen und Nöte muss es verarbeiten? Welche Rolle spielt es in der Gruppe? Was passiert in der häuslichen Umgebung? Die Erzieherinnen unterstützen die Kinder, ihren inneren Zustand wahrzunehmen. Sie wenden sich ihnen voll zu, motivieren sie und setzen auch Grenzen. Jedes Kind soll in seiner eigenen Lebenslage angenommen werden, sich wohl fühlen und geborgen sein in der Gesamtgruppe. Deshalb wird auch nicht nach einem starren, unbeweglichen Plan gearbeitet, sondern die Erzieherinnen greifen das auf, was ihnen aus Verantwortung für die Kinder zur Gestaltung und Weiterentwicklung dienlich scheint. Ihren Beobachtungen entsprechend bieten Sie Material, Raum und Gelegenheiten für die Kinder an. Dabei setzen sie auch viel auf die Selbstentwicklungsfähigkeiten und -kräfte des Kindes und die grundlegende Bedeutung von Bewegung. Wenn Kinder sich in der Natur bewegen, lernen sie nicht nur ihre Muskeln und ihr Gleichgewicht zu beherrschen, sondern erfahren damit auch eine optimale Basis für
ihre intellektuelle, soziale und sprachliche Entwicklung. Bewegung verbessert ihre Denkfähigkeit und ist zugleich das wirksamste Mittel, um Stress abzureagieren. Nicht abgebaute emotionale Anspannung ist häufig der Boden, auf dem Angriffslust und Zerstörungswut gedeihen. Die Abwechslung von Ruhe und Entspannung in Kombination mit Bewegung dient der Anregung der Sinne und dem gesamten
Wohlbefinden. Die Kinder lenken somit oft wie von selbst, negative Energien auf positive. Im Laufen, Springen, Klettern, Kriechen, Hangeln erwerben Kinder ihre grobmotorischen Fähigkeiten. Je sicherer und geschickter sich Kinder bewegen können, um so besser gelingt ihnen die Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. Sie erleben, dass sie durch Bewegung und Aktivität Einfluss nehmen und eine Leistung vollbringen können. Auch das erzeugt Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
4.3. Erziehung zu Umweltbewusstsein und Naturverständnis
In einem Naturkindergarten wird der Kreislauf der Natur direkt wahrgenommen und erlebt. Kinder, die sich täglich im Wald oder anderswo im Freien aufhalten und dort durch Bewegung, Beobachtung und Beschäftigung mit Naturmaterialien viel erleben, entwickeln mit der Zeit eine feste Bindung an die Natur. Dabei kommt es nicht vorrangig darauf an, dass die Kinder möglichst viel Pflanzen- und Tiernamen erlernen, vielmehr sollen sie z.B. Naturerscheinungen, biologische Vorgänge, das Wetter oder das Leben in der Natur aufmerksam beobachten. Sie können Vermutungen anstellen und Fragen zu äußern. Es werden Experimente gemacht, z.B. zu den Elementen oder der Entstehung von Pflanzen. Becherlupen und Lupen werden mit in den Wald genommen; auf diese Weise entsteht ein direkter Bezug
zu naturwissenschaftlichen Phänomenen. Die Kinder lernen Ehrfurcht und Behutsamkeit vor der Umwelt und allem Lebendigen. Wir gehen davon aus, dass Kinder, die in ihrer Kindheit in enger Bindung an die Natur aufgewachsen sind, sich auch in ihrem Erwachsenenleben von einer besonderen Verantwortung für die natürliche Umwelt leiten lassen. Die Erzieherinnen sind selber auch an der Arbeit in der freien Natur interessiert und verfügen über bzw. erweitern ihre biologischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse so, dass sie den Kindern ihr Wissen in kindgerechter Art, d.h. klar, sachlich, lebendig und interessant zur Verfügung stellen können und ihnen die Zeit und Möglichkeit lassen, selbst Entdeckungen und Vermutungen über die Natur anzustellen oder diese durch verschiedene Materialien selbst zu erfahren.
4.4. Vermitteln von Inhalten und Werten des christlichen Glaubens
Vielen Eltern fällt heute die Weitergabe geeigneter Wertvorstellungen und Verhaltensmuster an ihre Kinder schwerer als früher. In einer Welt rasanter gesellschaftlicher Veränderungen und ungewisser Zukunftsaussichten geht die Orientierungssicherheit verloren. Die Frage, was man den Kindern auf ihren Lebensweg mitgeben soll, lässt sich nicht mehr so einfach beantworten. Durch das Vermitteln christlicher Inhalte (z.B. durch Erzählen biblischer Geschichten, Rollenspielen, Singen) sollen Kinder Hilfen für das eigene Leben bekommen. Diese religiösen Angebote sind dabei ganz natürlich in den Tagesablauf integriert und werden allen Kindern – egal welcher Konfession –
angeboten. Die Kinder erfahren, dass sie kein Zufallsprodukt sind, sondern ein von Gott geliebtes und gewolltes Kind, einzigartig und wunderbar gemacht. Aus der christlichen Lebenshaltung der Erzieherinnen heraus kann den Kindern ein christliches Weltbild vermittelt werden, das sich in den Dingen des täglichen Lebens widerspiegelt. Auch die gemeinsame Gestaltung von christlichen Festen ist ein wichtiger Bestandteil unserer religionspädagogischen Arbeit.
4.5. Erziehung zu Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen (kein isoliertes Training von Kulturtechniken)
Die Vorbereitung auf die Schule soll nicht durch die Vorverlegung schulischer Lernstoffe und Lernmethoden in den Kindergarten erfolgen, sondern über das Prinzip des sozialen Lernens. Kinder nehmen in erster Linie die Welt über Sinneseindrücke wahr, um so stärker, je jünger sie sind. Über das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und über die Bewegungsempfindungen und das Wohlfühlen
wird dem Gehirn signalisiert, was die Kinder von der Welt erfahren haben. Wer nichts wahrgenommen hat, kann auch keine Fragen stellen, keine Erklärungen aufnehmen und über nichts nachdenken. Wahrnehmen, sich Bewegen, Denken und Handeln sind also bei Kindern aufs Engste verbunden. Aus diesem Grunde müssen nicht nur die Muskeln trainiert werden, sondern auch die Sinne. Der Wald und andere natürliche Gelände bieten eine Fülle von Bildern, Formen, Mustern, Geräuschen, Gerüchen, Berührung- und Bewegungsempfindungen, real, authentisch durch unmittelbare Begegnung. Ebenso eignet sich der Wald hervorragend zum Erfassen dreidimensionaler Räume. Das anregende Lernfeld der Natur unterstützt die natürliche Neugier von Kindern zu entdecken, zu sammeln und zu probieren.
Sie werden motiviert, sich durch das Entdecken und Experimentieren mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen und dadurch Zusammenhänge zu erkennen und zu begreifen. Wissenschaftliche Erkenntnisse sagen, dass Kinder, die ihre Umwelt ausgiebig begreifen und erforschen, ihren Bewegungsdrang ausleben und ihre körperlichen Fähigkeiten mit all ihren Grenzen erfahren konnten, auch fähig sind, in der Schule konzentriert und neugierig auf ihren Stühlen zu sitzen und dem Unterricht zu folgen. Durch den Erwerb der grobmotorischen Fähigkeiten können sich auch erst auf dieser Basis im weiteren Verlauf der Entwicklung die feinmotorischen Fähigkeiten ausbilden, wie sie z. B. beim Malen, Basteln und Schreiben gebraucht werden. Im Naturkindergarten wird aber auch die Feinmotorik auf spielerische Weise gefördert, z. B. durch Sammeln von verschiedenen Naturmaterialien, dem Malen auf der Erde oder dem Waldboden, beim Schnitzenoder dem Basteln mit Naturmaterialien.
Musik findet sich im Tagesablauf am meisten im gemeinsamen Singen, aber auch beim Zuhören und Tanzen immer wieder. So lernen die Kinder beispielsweise mit Begeisterung Liedertexte und Melodien, denken sich selbst welche aus und stellen mit Hilfe einfache Instrumente selber her. Der Anreiz ist gross, Angefangenes zu Ende zu bringen, damit auch gleich darauf musiziert werden kann. Das fördert ihre Lernbereitschaft und das Durchhaltevermögen.
Das mathematische Verständnis für Mengen, Teil und Ganzes wird den Kindern im Tagesablauf oder bei Alltagsarbeiten ganz nebenbei vermittelt. So ist z.B. das Zählen im Morgenkreis ein festes Ritual:
Wieviele Kinder sind schon da? Wieviele fehlen/ sind schon mit dem Essen fertig? Oder bei Abstimmungen: Was ist mehr, was ist weniger? Messen können die Kinder z.B. bei Arbeiten in der Küche (Kuchen backen, Salzteig herstellen).
4.6. Sprachliche Förderung:
Die Kinder erzählen jeden Tag im Morgenkreis zu einem bestimmten Thema, das sich z.B. auch am Kirchenjahr orientiert, über Erlebtes oder eigene Beobachtungen und alles, was sie beschäftigt. Die Kinder, die nicht dran sind, lernen zuzuhören und aufmerksam zu sein, zu warten bis sie dran sind. Auch gibt es beispielsweise wöchentlich den Wetterfrosch am Mittwoch: ein Kind berichtet darüber, welcher
Tag ist, wie das Wetter ist, was es so zu beobachten gibt, wie es die Stimmung empfindet und gibt Tipps für die kommenden Tage. Die Kinder beobachten die Natur und beschreiben ihre Beobachtungen.
Zwischendurch gibt es viel Anregungen zum Sprechen, Reimen oder Fingerspiele; ab und an auch Gedichte und viele Lieder; in der Mittagspause werden regelmäßig Geschichten erzählt oder vorgelesen, auch sonst zwischendurch. Werden Buchstaben oder Worte zum Thema bei den Kindern, nehmen wir dies auf und bieten verschiedene Erfahrungen mit Buchstaben an (Fühlbuchstaben, Wiedererkennen in Zeitungen, Suchen anderer Worte mit gleichem Anfang, Buchstabensuppe, Anlauttabelle, o.ä.). Sehr beliebt ist auch das Postspiel, bei dem die Kinder sich Briefe und Postkarten schreiben und schicken.
Regelmäßig einmal im Monat gibt es neue Bücher aus der Bibliothek, die nach den aktuellen Themen der Kinder oder aktuellen Projekten ausgewählt werden.
4.7. Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten und Stille erleben für die Kinder
Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt. Sie ist von unschätzbarem Wert z.B. für die allgemeine Differenzierung des Wahrnehmungsvermögens, das Finden von Stabilität durch innere Ruhe und für die Förderung der Konzentrationsfähigkeit. Gerade die Natur ist ideal, Stille zu erleben, zu lauschen und sich für feinste innere und äußere Vorgänge zu sensibilisieren. Die Kinder sind dadurch nicht dem hohen Lärmpegel ausgesetzt, den man sonst oft in Regelkindergärten hat. Auch hat jedes Kind in der Natur innerhalb eines festgelegten Rahmens Rückzugsmöglichkeiten, wenn es dies braucht.
Ruhephasen gibt es im Wald z.B. im Morgenkreis, wenn die Kinder den Geräuschen der Natur lauschen oder in kleinen Spielen mit geschlossenen Augen ihre Sinne schulen (fühlen, sich führen lassen, hören etc.).
Nach dem Mittagessen gibt es für alle eine Ruhephase von mindestens einer halben Stunde. Dabei sind die Schlafkinder im Schlafraum und die Wackinder kuscheln sich in der Kuschelecke ein und hören gemeinsam eine Geschichte. Manchmal gibt es auch Entspannungsangebote mit Massagen und Traumreisen. Die Schlafkinder haben auch die Möglichkeit nach einer Ruhephase dazuzukommen, wenn sie nicht einschlafen können.
4.8. Förderung der Kreativität und Phantasie der Kinder
Durch einen möglichst spielzeugarmen Kindergarten schöpfen die Kinder aus dem Schatz ihrer eigenen Phantasien und Bedürfnisse. Es kommt dadurch zu intensiven Rollenspielen.
Kinder thematisieren und verarbeiten Reize und eigene Erlebnisse im Spielen, aber auch in der Darstellung/ Gestaltung, wie beim Malen und Basteln oder bei Rollenspielen. Sie entwickeln Ideen und setzen sich mit ihnen kreativ auseinander. Es gibt im Kindergarten eine Ecke mit Verkleidungsutensilien und Puppen. Es wird möglichst auf das Arbeiten mit Schablonen verzichtet, um das freie Gestalten zu fördern. Die Kinder können mit Buntstiften oder Tusche malen, es wird gefilzt, mit selbst hergestellter Knete geformt oder im Freien mit Wasser und Sand plastisch gearbeitet.
Die Natur hält außerdem für die Kinder einen unerschöpflichen Vorrat an Naturmaterialien und - beschaffenheiten bereit. Diese einfachen Dinge werden ins Spiel einbezogen und vielfältigst eingesetzt.
Der Fichtenzapfen wird zum Brot, der Stock zum Raumschiff oder Stift, Schwert, Besteck oder Telefon usw. Die Kinder sprechen miteinander, möglicherweise verhandeln sie, um die unterschiedlichen Zuschreibungen klarzustellen. In der Einrichtung wollen wir bei Mobiliar und Spielzeug auf die Verwendung möglichst vieler Naturmaterialien achten. Die Auswahl erfolgt nach ökologischen,
gesundheitlichen und ästhetischen Gesichtspunkten und soll eine Reizüberflutung vermeiden und die Kreativität der Kinder fördern.
Beim Musizieren , Ausdenken von Rhythmen, Texten und Reimen sind der Kreativität und Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt.
4.9. Gesunde Ernährung/Gesundheitserziehung
Gesundheitsförderung ist uns wichtig; Viel Bewegung an frischer Luft und eine abwechslungsreiche, vollwertige und schmackhafte Ernährung ist unser Meinung nach eine wichtige Voraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Die Kinder sollen schon von zu Hause ein gesundes und vollwertiges Frühstück mitbringen (z.B. Obst, Gemüse, Vollkornbrot o.ä.) Auch bei
Mittagessen, Dessert, Gebäck, Naschereien, Getränken und Kinderfesten achten wir auf möglichst gesunde und naturbelassene Zutaten. Die Kinder sollen nach Möglichkeit auch miterleben, wie ein Teil ihrer täglichen Nahrung zubereitet wird und in diese Arbeit miteinbezogen werden. Das fördert auch die Achtung vor dem Essen.
4.10. Integration von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf
Der Schwerpunkt der Förderung in der Natur bezieht sich auf die Schulung der Sinne, der Grob- und Feinmotorik, der Kreativität und Phantasie. Die Bewegung und der verstärkt notwendige Einsatz der Sprache sind für die Entwicklung motorischer Ausgeglichenheit und intellektueller Fähigkeiten von großer Bedeutung. Die genannten Bedingungen erhöhen die Chance der Integration für Kinder mit
Entwicklungsverzögerungen, mit Bewegungsstörungen, mit Beeinträchtigungen der Sinneswahrnehmungen, mit verzögerter Sprachentwicklung, mit Kontaktstörungen und mit wenig Selbstbewusstsein, die sehr in sich zurückgezogen oder besonders aggressiv sind. Vor einer Aufnahme muss mit den Eltern und gegebenenfalls mit der zuständigen Frühförderungsstelle die Möglichkeiten
notwendiger zusätzlicher Maßnahmen geklärt werden.
4.11. Kinderschutz:
Das pädagogische Personal reagiert sensibel auf Anhaltspunkte, die auf eine konkrete Gefährdung des Wohles eines Kindes hindeuten und reagiert dementsprechend professionell.
4.12. Die Eingewöhnung im Kindergarten „Apfelbäumchen“ – Das Kind führt Regie
Ziel der Eingewöhnung ist es, dem Kind und seinen Bindungspersonen den sanften und individuellen Einstieg in den Kindergartenalltag zu ermöglichen.Wir legen großen Wert auf das Gelingen der Eingewöhnung, um jedem Kind Sicherheit in diese neue Lebenssituation zu geben und ein Vertrauensverhältnis zwischen den Eltern und seinen Erzieherinnen aufzubauen. Zunächst gibt es deshalb ein Eingewöhnungsgespräch, in dem die Besonderheiten des Kindergartens und des Kindes vorgestellt und ausgetauscht werden sowie über Trennungsängste gesprochen werden kann. Wir weisen die Eltern darauf hin, daß für die Eingewöhnung 2-3 Wochen eingeplant werden sollten, falls das Kind diese Zeit benötigt.
Die Bindungsperson (Eltern) begleitet das Kind in den ersten Tagen seines Aufenthalts in dem Kindergarten und die Erzieherinnen bauen in kleinen Schritten den Kontakt auf. Die Erzieherin gewöhnen das Kind kontinuierlich bis zur stabilen Bindung zwischen Kind und Erzieherin ein. Das Ziel ist erreicht, wenn sich das Kind von der Bindungsperson freiwillig löst, von sich aus Kontakt zu den Erzieherinnen
und zu den anderen Kindern sucht, Trost und Hilfe von den Erzieherinnen einfordert und annimmt. Mit den Eltern ist eine gute Zusammenarbeit auf der Grundlage des gegenseitigen Vertrauens, der Offenheit sowie Ehrlichkeit entwickelt.
Überblick über die Eingewöhnung:
1. bis 3. Tag
Die ersten Tage zunächst nur für maximal 3Stunden Kiga Aufenthalt, dann langsam steigern
DAS KIND
• Ist Initiator
• Hauptakzent: Das Spiel!
• Bestimmt Erkundungs- und Spielaktivitäten
DIE ELTERN
• Verhalten sich passiv beobachtend
• Drängen das Kind nicht
• Bleiben am Kind
• Ab 2. Tag schrittweise zeitlich vom Kind trennen 10-30 Min.
DIE ERZIEHERINNEN und Erzieher
• Hält sich zunächst zurück
• Reagiert auf Kontaktgesuche des Kindes
• Beobachtet Eltern/Kind-Interaktion
• Greift von Kind interessierendes Spiel auf
4. bis etwa 10. Tag
Trennungsschmerz minimieren, Kind ankommen lassen
DAS KIND
• Lässt sich von den Erzieherinnen trösten
• Weiß, dass „die Mama wiederkommt, um es abzuholen“
• Entwickelt Vertrauensbasis
DIE ELTERN
• Lassen das Kind schrittweise bis nach dem Mittagessen im Apfelbäumchen
• Arbeiten mit am Abschiedsritual
• Trennen sich vom Kind, trotz eventuellem Weinen
• Sind „stand by“ und kurzfristig erreichbar
DIE ERZIEHERINNEN
• Gestalten das Abschiedsritual
• Sorgen dafür, dass auch die anderen Kinder das neue Kind aufnehmen
• Wirkt auf eine Stabilisierung ein
4.13. Elternarbeit:
Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig. Schriftliche Information (Infobrief, Elternbrief), tägliche, kurze Gespräche, Einzelgespräche zum gegenseitigen Austausch über das Kind, regelmäßige Elternabende, Hospitation in der Gruppe. Das pädagogische Personal steht nach Absprache für Elterngespräche gerne zur Verfügung. Mindestens einmal jährlich findet ein Entwicklungsgespräch
statt; die Eltern erhalten dabei Informationen über die Entwicklungsschritte ihres Kindes und haben die Möglichkeit, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern.
4.14. Dokumentation:
Wir führen über jedes Kind ein Kinderakte, in der wichtige Daten sowie Gespräche, Beobachtungen und Bilder gesammelt werden. Für die jeweiligen Eltern zugänglich ist das Portfolio jedes Kindes im Gruppenraum: Darin werden Beobachtungen und Entwicklungsschritte sowie Erwähnenswertes mit Bildern, Bildgeschichten oder auf verschiedenen Themenbögen festgehalten oder gemeinsam mit dem Kind verschiedene Seiten gestaltet.
Das aktuelle Geschehen ist für alle Eltern an der Pinnwand ersichtlich; täglich wird dort das Programm bzw. besondere Erlebnisse ausgehängt. Bleibend dokumentiert wird dies noch einmal im Erzieherinnenbuch. Über verschiedene Projekte gibt es gesonderte Aushänge mit Bildern und Dokumentationen.
5. Organisation
5.1. Tagesablauf:
07:30 Uhr Der Kindergarten öffnet
08:35 Uhr Treff Mo, Mi und Do am Waldrand und 8:30 Uhr Di und Fr im Kindergarten
09:10 Uhr Morgenkreis mit Frühstück
12:00 Uhr Mittagessen
13:00 Uhr Mittagsruhe und Mittagsschlaf für die „Kleinen“
14:30 Uhr Aufstehen
15:00 Uhr Vesper
16:30 Uhr Der Kindergarten schließt
Abholzeit zwischen 12:30 Uhr und 13:00 Uhr bzw. ab 15:00 Uhr.
5.2. Elternmitarbeit:
Unser Kindergarten soll nicht nur eine „Unterbringung“ sein, sondern auch eine gemeinsame Möglichkeit für Kinder, Eltern und Erzieher, das Leben miteinander zu teilen, an einer gemeinsamen Idee zu arbeiten, d.h. gemeinsam zu entscheiden, aber auch gemeinsam anzupacken. Ohne die Mitarbeit der Eltern – sowohl im inhaltlich/konzeptionellen als auch im organisatorischen Bereich – ist eine gute Arbeit in unserem Kindergarten nicht möglich. Gegenseitige Informationsvermittlung, Erfahrungsaustausch und Unterstützung sind unabdingbar. Positive Resonanz der Eltern motiviert, aber ebenso können offene, kritische Anmerkungen sowohl zu Verbesserungen und Problemlösungen beitragen als auch anregen.
Es gibt Aktionstage im Jahr, an denen gemeinsam repariert, gebaut und gewerkelt wird; einzelne Eltern übernehmen außerdem Patenschaften für bestimmte Bereiche (z.B.Waldmitgehdienste organisieren und kontrollieren, Beetpflege, Kleinreparaturen/ Hausmeistertätigkeiten), für die sie sich idealerweise eigenorganisiert verantwortlich fühlen. Mitarbeit ist auch gefragt bei der Planung und Durchführung von Ausflügen, Fahrten, Festen und Projekten. Im regelmäßigen Wechsel aller Elternpaare sind die Eltern auch für den gründlichen Wochenendputz verantwortlich.
5.3. Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen
Die Mitarbeiterinnen arbeiten als Team zusammen. Sie sind für die gesamten alltäglichen Aufgaben im Kindergarten verantwortlich. Sie haben die Aufgabe, den Tagesablauf zu gestalten, die Kinder zu beobachten und sich gemeinsam über evtl Fördermaßnahmen, Projekte und Angebote zu verständigen. Sie haben die Pflicht zur angemessenen Dokumentation. Ihnen obliegt die Ersatzplanung im Krankheitsfall,
die Einberufung von Elternabenden und deren Gestaltung, die Absprache mit dem Vorstand und den Eltern sowie die fachliche Anleitung von Praktikanten oder zusätzlichem Personal (z.B. MAE).
Mitarbeiterinnenbesprechungen sind dafür zweimal im Monat. Etwa einmal monatlich gibt es auch ein Treffen mit dem Vorstand, um anstehende Aufgaben oder aktuelle Situationen zu besprechen oder sich über bestimmte Vorstellungen, Probleme oder Visionen oder anstehende Investitionen/Planungen zu verständigen.Die Erzieherinnen besuchen regelmäßig Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und werden, soweit es die dienstlichen Belange zulassen, dafür freigestellt. Supervision und Mediation findet bei Bedarf statt.
Wir sehen das hauswirtschaftliche Personal als Teil unseres Teams, gemeinsame Besprechungen finden vierteljährlich statt.
5.4. Öffentlichkeitsarbeit:
Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für den Kindergarten Apfelbäumchen, die Anwerbung neuer Kinder und die Möglichkeit , Förderer oder Sponsoren zu finden.
Zu diesem Zweck unterhält der Kindergarten eine eigene Webseite, die regelmäßig gepfegt und aktualisiert wird. Wir verstehen unsere Webseite auch als Plattform, um einen transparenten Einblick in unsere Arbeit zu geben. Gleichzeitig bieten wir hier eine Plattform, auf der Kooperationspartner und Gönner ihre Werbung in Form von Links und Erwähnungen schalten können. Durch regelmäßige
Information der lokalen Presse versuchen wir im Gespräch zu bleiben. Mittels Flyern machen wir in der Umgebung (Ärzte, Gemeindeverwaltung, Bibliothek) auf uns aufmerksam; zudem sind wir mit Ständen auf verschiedenen lokalen Festen vertreten.
5.5. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Die pädagogische Arbeit erfordert die Zusammenarbeit mit den örtlichen und überörtlichen Behörden, die Vertretung des Kindergartens in den entsprechenden Gremien , den Fachschulen für Sozialpädagogik und anderen für uns wichtigen Institutionen, den Kirchgemeinden, und anderen Vereinen, wie z.B. dem Naturschutzbund.
Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit Schulen, die uns pädagogisch nahe stehen bzw. mit Schulen, die unsere Kinder besuchen werden. Die Kinder sollen Gelegenheit bekommen, die Schulen, die sie besuchen werden, kennen zu lernen. Wir orientieren uns dabei an GOrBiKs – dem Gemeinsamen Orientierungsrahmen für die Bildung in Kindertagesbetreuung und Grundschule.
Ihnen gefällt unser Konzept und Sie interessieren sich für einen Kitaplatz im Apfelbäumchen? Rufen Sie uns an oder senden Sie und eine Mail unter kontakt@apfelbaeumchen.eu . Wir geben allen Interessierten zunächst die Möglichkeit einen Vormittag mit uns im Wald zu verbringen und festzustellen, ob unser Angebot sich nicht nur gut liest sondern auch gut anfühlt! Wir freuen uns darauf Sie und Ihr Kind kennen zu lernen!
Der Kindergarten „Apfelbäumchen“ befindet sich im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Neuenhagen-Dahlwitz, Carl-Schmäcke-Straße 13 in 15366 Neuenhagen bei Berlin. Die drei Räume bieten Platz für eine altersgemischte Gruppe von etwa 20 Kindern von 2 Jahren an bis zum Schuleintritt. Zum Grundstück gehört ein etwa 5000 m² großer Naturgarten, der vom Kindergarten genutzt wird. In fußläufiger Entfernung befinden sich außerdem ein Waldstück, große Wiesenflächen und ein Haustierhof.
Das Spielen im Freien nimmt in unserem Kindergarten einen großen Raum ein. Wir gehen mit den Kindern an drei Tagen in der Woche in den Wald. Die Gruppe verbringt dann bei jedem Wetter – auch bei Regen oder Schnee- mit entsprechender Kleidung den Vormittag im Wald. An den anderen Tagen und an den Nachmittagen spielen die Kinder im Naturgarten am Gemeindehaus. Die Trägerschaft des
Kindergartens obliegt der gemeinnützigen Elterninitiative „Christlicher Naturkindergarten Neuenhagen e.V.“. Auf der Grundlage des Kita-Gesetzes (Land Brandenburg). Der Kindergarten orientiert sich an den christlichen Grundwerten , steht aber Kindern aller Glaubensrichtungen offen . Wir nehmen sie in ihrer Verschiedenheit an und wir, Kinder und Erwachsene, tauschen unsere Vorstellungen miteinander aus, leben damit und können gemeinsame Wege gehen.
2. Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit
2.2. Bild vom Kind
Jedes Kind, egal welchen Alters wird in seiner eigenen individuellen Persönlichkeit respektiert; das heißt, dass wir seine Wünsche und Bedürfnisse anerkennen und ihm einen angemessenen Spielraum für eigene Erfahrungen und Entscheidungen zugestehen. Die Kinder haben ein Recht auf ihre individuellen Ausdrucksformen, die sie in eigenen Zeitrhythmen spielerisch mit möglichst freier Wahl von Material und Raum erfahren können. Wir sehen unsere Kinder sowohl als Impulsempfänger als auch –geber. Die Grundvoraussetzung für unser Zusammenleben und -arbeiten mit den Kindern soll daher eine Atmosphäre sein, die von Vertrauen, Wärme, Geborgenheit und Gemeinschaft bestimmt ist. Im Umgang mit den Kindern, aber auch unter den Kindern, sind uns Zuneigung, Ermutigung und Anerkennung besonders wichtig.
2.2. Familiäre Athmosphäre
Ein geregelter Tagesablauf, ein gemeinsamer Morgenkreis, kleine, überschaubare und altersgemischte Gruppen und ein relativ konstantes Gruppengefüge während der gesamten Kindergartenzeit schaffen den äußeren Rahmen für eine familiäre Atmosphäre. Wichtig ist vor allem aber , dass die Erzieherinnen den Kindern das Gefühl der Geborgenheit und Zuverlässigkeit geben. So werden die Kinder beispielsweise an allen Arbeiten beteiligt: sie putzen mit, helfen beim Aufstellen, Erinnern und Durchsetzen von Regeln , beim Ausfüllen der Anwesenheitsliste oder den Einträgen im Erzieherbuch. Gemeinsame Aktivitäten wie Singen, Tanzen, Spielen, Basteln, Bauen, Essen, Gestalten von christlichen Festen, Ausflüge und anderes fördern das „Wir-Gefühl“ in der Gruppe.
Die Eltern der aktuellen aber auch ehemaliger Kindergartenkinder beteiligen sich aktiv (Trägerschaft einer Elterninitiative). Dies impliziert auch Vorstandsarbeit inklusive Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Vertretung nach außen. Im Kindergartenalltag bedeutet das für die Eltern beispielsweise regelmäßige Mitgehdienste in den Wald, gemeinsame Vorbereitung von Festen oder Angebote einzelner Eltern für die gesamte Gruppe.
2.3. Erfahrung mit allen Sinnen:
„Der Wind und das Lichtspiel in den Blättern, der Geruch feuchter Erde, Raureif an den Gräsern und das Atmen frischer kühler Luft, all das kann nur vor Ort erlebt werden“ (Zitat eines Erziehers aus dem Waldkindergarten Lichtwiese Darmstadt).
In den ersten 7 Lebensjahren vollzieht sich in der kindlichen Entwicklung vornehmlich die Ausbildung der Basalsinne. Durch unmittelbares Erleben und eigene Erfahrungen mit allen Sinnen (anstelle von Projektionen aus zweiter Hand wie Fernsehen oder Computer) entsteht Selbstwertgefühl und emotionale Stabilität. Diese Geschicklichkeit in den physischen Sinnen ist Grundlage für die seelische und geistige
Entwicklung und damit wichtigste Voraussetzung für die Schulfähigkeit und ein konstruktives und kreatives Verhalten in unserer Gesellschaft überhaupt.
Deshalb begegnen wir täglich bewusst den Herausforderungen in Natur und angeregtem Spiel, um diese Sinne zu schulen. Hören, Riechen und Schmecken: Dazu bietet die Natur vielfältige Möglichkeiten (vgl. Zitat). Über den Tastsinn erfährt das Kind seine Leibesgrenzen anhand äußerer Eindrücke. Besonders günstig für diese Erfahrung ist natürliches Material in unterschiedlichsten Beschaffenheiten, hierzu zählen Baumrinde, Lehm, Wasser, Wolle, Gräser, Kletten und Sand. Dem kindlichen Bewegungsdrang wird besonders viel Raum gegeben, denn Bewegungen wirken sich auf das äußere und innere Gleichgeweicht positiv aus. Spiele und Naturbeobachtungen mit Wind, Wasser, Erde und Holz eröffnen Phantasieräume, die als Erfahrungsschatz ein Leben lang erhalten bleiben. Durch Nachahmung lernen die Kinder die Welt verstehen. Sie spüren die Liebe zur Natur, die die Erwachsenen ihnen vorleben und eine Atmosphäre des Wohlgefühls, die von allen getragen und erhalten wird. Von der Gestaltung der Räume, in denen sie sich bewegen, über die Auswahl der Plätze, an denen sie spielen, die Speisen, die sie zu sich nehmen, alles, was sie hören und riechen soll Sympathiekräfte wecken. Die Kinder sollen immer wieder zum Staunen Anlaß bekommen und die Gaben der Welt in der Schönheit der Natur als Geschenk empfangen. Die Erzieher bilden den Rahmen, der ihnen ermöglicht, die Welt als gut und gerecht erleben zu dürfen. In dieser Ruhe öffnen sich die sensiblen Erebnisräume und machen es möglich, als Gruppe gemeinsam sinnliches Erleben zu genießen.
2.4. Christliche Erziehung:
Die christliche Erziehung ist ein wichtiger Bestandteil unseres pädagogischen Konzepts. Durch die Vermittlung und das Vorleben von christlichen Werten soll dem Kind eine Orientierungshilfe für das eigene Leben gegeben werden. Religiöse Angebote wie z.B. das Erzählen biblischer Geschichten und das feiern christlicher Feste sind ganz natürlich in den Kindergartenablauf integriert und werden allen Kindern – egal welcher Konfession – angeboten. Die Kinder sollen durch das Vorleben der Erzieherinnen und das Erleben der Schöpfung zu einer Beziehung zu Gott eingeladen werden.
2.5. Bildungsverständnis:
Die ErzieherInnen begleiten die Kinder in unterstützender und herausfordernder Weise. Den aktuellen Handlungsbedarf ziehen sie dabei aus der konkreten Beobachtung der Kinder und können so Themenwochen, Projektarbeiten oder auch gezieltes individuelles Lernen anbieten und fördern. Grundlage unserer pädagogischen Arbeit sind die vom Land Brandenburg formulierten Grundsätze der
elementaren Bildung. Das Konzept unseres christlichen Naturkindergartens ist hervorragend geeignet, den Förderanspruch in den sechs Bildungsbereichen in die Praxis umzusetzen. Zusätzlich zu den Fördermöglichkeiten, die auch im Regelkindergarten vorhanden sind, eröffnet ein Naturkindergarten den Kindern neue Entfaltungsmöglichkeiten. Wald und Naturgarten bieten vielseitige Chancen Kompetenzen im Bereich Körper, Bewegung und Gesundheit zu erlangen. Die Kinder halten sich ganzjährig im Freien auf; dies stärkt nachweislich den Körper gegenüber Krankheiten und das Körperempfinden der Natur.Neben grobmotorischen Fähigkeiten wie zum Beispiel Klettern, Balancieren oder Hüpfen, wird im Wald auch die Feinmotorik entwickelt. Die Kinder sammeln Naturmaterialien und nutzen diese zum Basteln und Spielen. Sie malen nicht nur auf Papier, sondern auch mit Stöcken im Sand, legen Muster mit Steinen oder gestalten Mandalas mit Sand auf Erde und erlangen so auch im Wald Kompetenzen im Bereich Darstellen und Gestalten. Durch das Spiel in der Natur, mit Stöcken, Tannenzapfen, Steinen oder Nüssen wird automatisch die Sprachentwicklung und Kommunikation gefördert. Ein Holzstock kann in der Phantasie der Kinder vieles sein, ein Schwert, ein Flugzeug oder ein Dinosaurier, die Kinder müssen sich über die jeweilige Bedeutung einig werden. Auch Mathematik und Naturwissenschaft finden ihren Platz im Wald. Naturwissenschaftliche Phänomen lassen sich in der Natur am besten erklären und gleichzeitig erleben. Die Kinder erleben die jahreszeitlichen Veränderungen der Natur, biologische Zusammenhänge werden sichtbar. Im Wald gestalten die Kinder mit Hölzern verschiedene Rhythmen und Klänge. Die Kinder basteln Instrumente aus Naturmaterialien und fördern so ihr musikalisches Grundverständniss. Durch die altersgemischte Gruppe wird die Sozialkompetenz der Jungen und Mädchen unterstützt. Die Kleinen orientieren sich an den Großen und die Großen unterstützen die
Kleinen. Wenn Kinder bei Wind und Wetter draußen sind wird die Notwendigkeit von Rücksichtnahme besonders deutlich. Auch feste Regeln und Rituale sind in der freien Natur besonders wichtig, geben Sicherheit und zugleich Orientierung und Struktur.
3. Ziele der pädagogischen Arbeit
1. Anregung und Stärkung des Sozialverhaltens / Erlangen und Festigung sozialer Kompetenz
2. Stärkung des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls und der emotionalen Stabilität
3. Erziehung zu Umweltbewusstsein und Naturverständnis
4. Vermittlung von Werten und Inhalten des christlichen Glaubens
5. Erziehung zu Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen (kein isoliertes Training von Kulturtechniken)
6. Sprachliche Förderung
7. Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten und Stille erleben für die Kinder
8. Förderung der Kreativität, Phantasie und des gestalterischen Ausdrucks der Kinder
9. Gesunde Ernährung / Gesundheitserziehung
10. Integration von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf
4. Die pädagogischen Arbeit oder: Wie wir diese Ziele erreichen wollen
4.1. Anregung und Stärkung des Sozialverhaltens
Durch die altersgemischten Gruppen orientieren sich die jüngeren Kindern an den älteren, während die „Großen“ herausgefordert werden, sich mit den Fragen, Unsicherheiten und Ansprüchen der „Kleinen“ auseinanderzusetzen. Dies setzt voraus, dass wir uns als Erwachsene darum bemühen, gute Vorbilder zu sein, die durch ihre Tätigkeiten zu eigener Aktivität anregen (wie wir unsere Arbeit tun, wie wir mit
anderen Menschen sprechen, wie wir für andere sorgen). Dann können wir auch bei den Kindern Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und Respekt füreinander fördern und fordern. Das freie Spiel, bei dem das Kind nach seinen Bedürfnissen und individuellen Neigungen innerhalb eines festgelegten Rahmens Spielort, Spielgruppe, Spielpartner und Spielmaterial frei wählen und tätig sein kann, nimmt im Kindergartenalltag den größten Raum ein. Dadurch lernt das Kind, selbst Kontakte zu knüpfen (manchmal braucht es dazu besonders anfangs Hilfe und Unterstützung von Erwachsenen oder anderen Kindern), zu kooperieren, sich in andere hineinzufühlen, tolerant zu sein, Konflikte
auszuhalten und zu lösen, die eigene Meinung zu formulieren und zu vertreten und Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen. Die relativ kleine überschaubare Gruppe bietet gute Möglichkeiten, soziale Konflikte konstruktiv zu lösen. Bei Bewegungsspielen und Gruppenspielen lernen die Kinder spielerisch auf die Bewegungen anderer zu reagieren, gewöhnen sich an gemeinsame Aktivitäten, lernen Rücksichtnahme und das Einhalten von Regeln. In der Natur können die Kinder aus eigener Anschauung die Notwendigkeit von Regeln erfahren, sie nachvollziehen und ihren Sinn erleben. So gibt es beispielsweise für den Weg zum Wald und zurück ein festes Regelwerk, ebenso gibt es feste Gruppenregeln, die durch die besondere Situation im Wald erforderlich sind. Auch andere Rituale geben den Kindern Halt im Alltag. Es gibt einen Tischdienst, einen gemeinsamen Morgenkreis, einen gemeinsamen Essensbeginn usw. Besonders ist die Vermittlung und das Leben christlicher Werte. Der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird erfahren und gelernt.
4.2. Stärkung des Selbstbewusstseins, des Selbstwertgefühls und der emotionalen Stabilität
Jedes einzelne Kind wird von den Erzieherinnen wahrgenommen, angenommen und beobachtet: Welche Persönlichkeit hat dieses Kind? Was beschäftigt es im Moment? Welche Sorgen und Nöte muss es verarbeiten? Welche Rolle spielt es in der Gruppe? Was passiert in der häuslichen Umgebung? Die Erzieherinnen unterstützen die Kinder, ihren inneren Zustand wahrzunehmen. Sie wenden sich ihnen voll zu, motivieren sie und setzen auch Grenzen. Jedes Kind soll in seiner eigenen Lebenslage angenommen werden, sich wohl fühlen und geborgen sein in der Gesamtgruppe. Deshalb wird auch nicht nach einem starren, unbeweglichen Plan gearbeitet, sondern die Erzieherinnen greifen das auf, was ihnen aus Verantwortung für die Kinder zur Gestaltung und Weiterentwicklung dienlich scheint. Ihren Beobachtungen entsprechend bieten Sie Material, Raum und Gelegenheiten für die Kinder an. Dabei setzen sie auch viel auf die Selbstentwicklungsfähigkeiten und -kräfte des Kindes und die grundlegende Bedeutung von Bewegung. Wenn Kinder sich in der Natur bewegen, lernen sie nicht nur ihre Muskeln und ihr Gleichgewicht zu beherrschen, sondern erfahren damit auch eine optimale Basis für
ihre intellektuelle, soziale und sprachliche Entwicklung. Bewegung verbessert ihre Denkfähigkeit und ist zugleich das wirksamste Mittel, um Stress abzureagieren. Nicht abgebaute emotionale Anspannung ist häufig der Boden, auf dem Angriffslust und Zerstörungswut gedeihen. Die Abwechslung von Ruhe und Entspannung in Kombination mit Bewegung dient der Anregung der Sinne und dem gesamten
Wohlbefinden. Die Kinder lenken somit oft wie von selbst, negative Energien auf positive. Im Laufen, Springen, Klettern, Kriechen, Hangeln erwerben Kinder ihre grobmotorischen Fähigkeiten. Je sicherer und geschickter sich Kinder bewegen können, um so besser gelingt ihnen die Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. Sie erleben, dass sie durch Bewegung und Aktivität Einfluss nehmen und eine Leistung vollbringen können. Auch das erzeugt Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
4.3. Erziehung zu Umweltbewusstsein und Naturverständnis
In einem Naturkindergarten wird der Kreislauf der Natur direkt wahrgenommen und erlebt. Kinder, die sich täglich im Wald oder anderswo im Freien aufhalten und dort durch Bewegung, Beobachtung und Beschäftigung mit Naturmaterialien viel erleben, entwickeln mit der Zeit eine feste Bindung an die Natur. Dabei kommt es nicht vorrangig darauf an, dass die Kinder möglichst viel Pflanzen- und Tiernamen erlernen, vielmehr sollen sie z.B. Naturerscheinungen, biologische Vorgänge, das Wetter oder das Leben in der Natur aufmerksam beobachten. Sie können Vermutungen anstellen und Fragen zu äußern. Es werden Experimente gemacht, z.B. zu den Elementen oder der Entstehung von Pflanzen. Becherlupen und Lupen werden mit in den Wald genommen; auf diese Weise entsteht ein direkter Bezug
zu naturwissenschaftlichen Phänomenen. Die Kinder lernen Ehrfurcht und Behutsamkeit vor der Umwelt und allem Lebendigen. Wir gehen davon aus, dass Kinder, die in ihrer Kindheit in enger Bindung an die Natur aufgewachsen sind, sich auch in ihrem Erwachsenenleben von einer besonderen Verantwortung für die natürliche Umwelt leiten lassen. Die Erzieherinnen sind selber auch an der Arbeit in der freien Natur interessiert und verfügen über bzw. erweitern ihre biologischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse so, dass sie den Kindern ihr Wissen in kindgerechter Art, d.h. klar, sachlich, lebendig und interessant zur Verfügung stellen können und ihnen die Zeit und Möglichkeit lassen, selbst Entdeckungen und Vermutungen über die Natur anzustellen oder diese durch verschiedene Materialien selbst zu erfahren.
4.4. Vermitteln von Inhalten und Werten des christlichen Glaubens
Vielen Eltern fällt heute die Weitergabe geeigneter Wertvorstellungen und Verhaltensmuster an ihre Kinder schwerer als früher. In einer Welt rasanter gesellschaftlicher Veränderungen und ungewisser Zukunftsaussichten geht die Orientierungssicherheit verloren. Die Frage, was man den Kindern auf ihren Lebensweg mitgeben soll, lässt sich nicht mehr so einfach beantworten. Durch das Vermitteln christlicher Inhalte (z.B. durch Erzählen biblischer Geschichten, Rollenspielen, Singen) sollen Kinder Hilfen für das eigene Leben bekommen. Diese religiösen Angebote sind dabei ganz natürlich in den Tagesablauf integriert und werden allen Kindern – egal welcher Konfession –
angeboten. Die Kinder erfahren, dass sie kein Zufallsprodukt sind, sondern ein von Gott geliebtes und gewolltes Kind, einzigartig und wunderbar gemacht. Aus der christlichen Lebenshaltung der Erzieherinnen heraus kann den Kindern ein christliches Weltbild vermittelt werden, das sich in den Dingen des täglichen Lebens widerspiegelt. Auch die gemeinsame Gestaltung von christlichen Festen ist ein wichtiger Bestandteil unserer religionspädagogischen Arbeit.
4.5. Erziehung zu Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen (kein isoliertes Training von Kulturtechniken)
Die Vorbereitung auf die Schule soll nicht durch die Vorverlegung schulischer Lernstoffe und Lernmethoden in den Kindergarten erfolgen, sondern über das Prinzip des sozialen Lernens. Kinder nehmen in erster Linie die Welt über Sinneseindrücke wahr, um so stärker, je jünger sie sind. Über das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und über die Bewegungsempfindungen und das Wohlfühlen
wird dem Gehirn signalisiert, was die Kinder von der Welt erfahren haben. Wer nichts wahrgenommen hat, kann auch keine Fragen stellen, keine Erklärungen aufnehmen und über nichts nachdenken. Wahrnehmen, sich Bewegen, Denken und Handeln sind also bei Kindern aufs Engste verbunden. Aus diesem Grunde müssen nicht nur die Muskeln trainiert werden, sondern auch die Sinne. Der Wald und andere natürliche Gelände bieten eine Fülle von Bildern, Formen, Mustern, Geräuschen, Gerüchen, Berührung- und Bewegungsempfindungen, real, authentisch durch unmittelbare Begegnung. Ebenso eignet sich der Wald hervorragend zum Erfassen dreidimensionaler Räume. Das anregende Lernfeld der Natur unterstützt die natürliche Neugier von Kindern zu entdecken, zu sammeln und zu probieren.
Sie werden motiviert, sich durch das Entdecken und Experimentieren mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen und dadurch Zusammenhänge zu erkennen und zu begreifen. Wissenschaftliche Erkenntnisse sagen, dass Kinder, die ihre Umwelt ausgiebig begreifen und erforschen, ihren Bewegungsdrang ausleben und ihre körperlichen Fähigkeiten mit all ihren Grenzen erfahren konnten, auch fähig sind, in der Schule konzentriert und neugierig auf ihren Stühlen zu sitzen und dem Unterricht zu folgen. Durch den Erwerb der grobmotorischen Fähigkeiten können sich auch erst auf dieser Basis im weiteren Verlauf der Entwicklung die feinmotorischen Fähigkeiten ausbilden, wie sie z. B. beim Malen, Basteln und Schreiben gebraucht werden. Im Naturkindergarten wird aber auch die Feinmotorik auf spielerische Weise gefördert, z. B. durch Sammeln von verschiedenen Naturmaterialien, dem Malen auf der Erde oder dem Waldboden, beim Schnitzenoder dem Basteln mit Naturmaterialien.
Musik findet sich im Tagesablauf am meisten im gemeinsamen Singen, aber auch beim Zuhören und Tanzen immer wieder. So lernen die Kinder beispielsweise mit Begeisterung Liedertexte und Melodien, denken sich selbst welche aus und stellen mit Hilfe einfache Instrumente selber her. Der Anreiz ist gross, Angefangenes zu Ende zu bringen, damit auch gleich darauf musiziert werden kann. Das fördert ihre Lernbereitschaft und das Durchhaltevermögen.
Das mathematische Verständnis für Mengen, Teil und Ganzes wird den Kindern im Tagesablauf oder bei Alltagsarbeiten ganz nebenbei vermittelt. So ist z.B. das Zählen im Morgenkreis ein festes Ritual:
Wieviele Kinder sind schon da? Wieviele fehlen/ sind schon mit dem Essen fertig? Oder bei Abstimmungen: Was ist mehr, was ist weniger? Messen können die Kinder z.B. bei Arbeiten in der Küche (Kuchen backen, Salzteig herstellen).
4.6. Sprachliche Förderung:
Die Kinder erzählen jeden Tag im Morgenkreis zu einem bestimmten Thema, das sich z.B. auch am Kirchenjahr orientiert, über Erlebtes oder eigene Beobachtungen und alles, was sie beschäftigt. Die Kinder, die nicht dran sind, lernen zuzuhören und aufmerksam zu sein, zu warten bis sie dran sind. Auch gibt es beispielsweise wöchentlich den Wetterfrosch am Mittwoch: ein Kind berichtet darüber, welcher
Tag ist, wie das Wetter ist, was es so zu beobachten gibt, wie es die Stimmung empfindet und gibt Tipps für die kommenden Tage. Die Kinder beobachten die Natur und beschreiben ihre Beobachtungen.
Zwischendurch gibt es viel Anregungen zum Sprechen, Reimen oder Fingerspiele; ab und an auch Gedichte und viele Lieder; in der Mittagspause werden regelmäßig Geschichten erzählt oder vorgelesen, auch sonst zwischendurch. Werden Buchstaben oder Worte zum Thema bei den Kindern, nehmen wir dies auf und bieten verschiedene Erfahrungen mit Buchstaben an (Fühlbuchstaben, Wiedererkennen in Zeitungen, Suchen anderer Worte mit gleichem Anfang, Buchstabensuppe, Anlauttabelle, o.ä.). Sehr beliebt ist auch das Postspiel, bei dem die Kinder sich Briefe und Postkarten schreiben und schicken.
Regelmäßig einmal im Monat gibt es neue Bücher aus der Bibliothek, die nach den aktuellen Themen der Kinder oder aktuellen Projekten ausgewählt werden.
4.7. Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten und Stille erleben für die Kinder
Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt. Sie ist von unschätzbarem Wert z.B. für die allgemeine Differenzierung des Wahrnehmungsvermögens, das Finden von Stabilität durch innere Ruhe und für die Förderung der Konzentrationsfähigkeit. Gerade die Natur ist ideal, Stille zu erleben, zu lauschen und sich für feinste innere und äußere Vorgänge zu sensibilisieren. Die Kinder sind dadurch nicht dem hohen Lärmpegel ausgesetzt, den man sonst oft in Regelkindergärten hat. Auch hat jedes Kind in der Natur innerhalb eines festgelegten Rahmens Rückzugsmöglichkeiten, wenn es dies braucht.
Ruhephasen gibt es im Wald z.B. im Morgenkreis, wenn die Kinder den Geräuschen der Natur lauschen oder in kleinen Spielen mit geschlossenen Augen ihre Sinne schulen (fühlen, sich führen lassen, hören etc.).
Nach dem Mittagessen gibt es für alle eine Ruhephase von mindestens einer halben Stunde. Dabei sind die Schlafkinder im Schlafraum und die Wackinder kuscheln sich in der Kuschelecke ein und hören gemeinsam eine Geschichte. Manchmal gibt es auch Entspannungsangebote mit Massagen und Traumreisen. Die Schlafkinder haben auch die Möglichkeit nach einer Ruhephase dazuzukommen, wenn sie nicht einschlafen können.
4.8. Förderung der Kreativität und Phantasie der Kinder
Durch einen möglichst spielzeugarmen Kindergarten schöpfen die Kinder aus dem Schatz ihrer eigenen Phantasien und Bedürfnisse. Es kommt dadurch zu intensiven Rollenspielen.
Kinder thematisieren und verarbeiten Reize und eigene Erlebnisse im Spielen, aber auch in der Darstellung/ Gestaltung, wie beim Malen und Basteln oder bei Rollenspielen. Sie entwickeln Ideen und setzen sich mit ihnen kreativ auseinander. Es gibt im Kindergarten eine Ecke mit Verkleidungsutensilien und Puppen. Es wird möglichst auf das Arbeiten mit Schablonen verzichtet, um das freie Gestalten zu fördern. Die Kinder können mit Buntstiften oder Tusche malen, es wird gefilzt, mit selbst hergestellter Knete geformt oder im Freien mit Wasser und Sand plastisch gearbeitet.
Die Natur hält außerdem für die Kinder einen unerschöpflichen Vorrat an Naturmaterialien und - beschaffenheiten bereit. Diese einfachen Dinge werden ins Spiel einbezogen und vielfältigst eingesetzt.
Der Fichtenzapfen wird zum Brot, der Stock zum Raumschiff oder Stift, Schwert, Besteck oder Telefon usw. Die Kinder sprechen miteinander, möglicherweise verhandeln sie, um die unterschiedlichen Zuschreibungen klarzustellen. In der Einrichtung wollen wir bei Mobiliar und Spielzeug auf die Verwendung möglichst vieler Naturmaterialien achten. Die Auswahl erfolgt nach ökologischen,
gesundheitlichen und ästhetischen Gesichtspunkten und soll eine Reizüberflutung vermeiden und die Kreativität der Kinder fördern.
Beim Musizieren , Ausdenken von Rhythmen, Texten und Reimen sind der Kreativität und Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt.
4.9. Gesunde Ernährung/Gesundheitserziehung
Gesundheitsförderung ist uns wichtig; Viel Bewegung an frischer Luft und eine abwechslungsreiche, vollwertige und schmackhafte Ernährung ist unser Meinung nach eine wichtige Voraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Die Kinder sollen schon von zu Hause ein gesundes und vollwertiges Frühstück mitbringen (z.B. Obst, Gemüse, Vollkornbrot o.ä.) Auch bei
Mittagessen, Dessert, Gebäck, Naschereien, Getränken und Kinderfesten achten wir auf möglichst gesunde und naturbelassene Zutaten. Die Kinder sollen nach Möglichkeit auch miterleben, wie ein Teil ihrer täglichen Nahrung zubereitet wird und in diese Arbeit miteinbezogen werden. Das fördert auch die Achtung vor dem Essen.
4.10. Integration von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf
Der Schwerpunkt der Förderung in der Natur bezieht sich auf die Schulung der Sinne, der Grob- und Feinmotorik, der Kreativität und Phantasie. Die Bewegung und der verstärkt notwendige Einsatz der Sprache sind für die Entwicklung motorischer Ausgeglichenheit und intellektueller Fähigkeiten von großer Bedeutung. Die genannten Bedingungen erhöhen die Chance der Integration für Kinder mit
Entwicklungsverzögerungen, mit Bewegungsstörungen, mit Beeinträchtigungen der Sinneswahrnehmungen, mit verzögerter Sprachentwicklung, mit Kontaktstörungen und mit wenig Selbstbewusstsein, die sehr in sich zurückgezogen oder besonders aggressiv sind. Vor einer Aufnahme muss mit den Eltern und gegebenenfalls mit der zuständigen Frühförderungsstelle die Möglichkeiten
notwendiger zusätzlicher Maßnahmen geklärt werden.
4.11. Kinderschutz:
Das pädagogische Personal reagiert sensibel auf Anhaltspunkte, die auf eine konkrete Gefährdung des Wohles eines Kindes hindeuten und reagiert dementsprechend professionell.
4.12. Die Eingewöhnung im Kindergarten „Apfelbäumchen“ – Das Kind führt Regie
Ziel der Eingewöhnung ist es, dem Kind und seinen Bindungspersonen den sanften und individuellen Einstieg in den Kindergartenalltag zu ermöglichen.Wir legen großen Wert auf das Gelingen der Eingewöhnung, um jedem Kind Sicherheit in diese neue Lebenssituation zu geben und ein Vertrauensverhältnis zwischen den Eltern und seinen Erzieherinnen aufzubauen. Zunächst gibt es deshalb ein Eingewöhnungsgespräch, in dem die Besonderheiten des Kindergartens und des Kindes vorgestellt und ausgetauscht werden sowie über Trennungsängste gesprochen werden kann. Wir weisen die Eltern darauf hin, daß für die Eingewöhnung 2-3 Wochen eingeplant werden sollten, falls das Kind diese Zeit benötigt.
Die Bindungsperson (Eltern) begleitet das Kind in den ersten Tagen seines Aufenthalts in dem Kindergarten und die Erzieherinnen bauen in kleinen Schritten den Kontakt auf. Die Erzieherin gewöhnen das Kind kontinuierlich bis zur stabilen Bindung zwischen Kind und Erzieherin ein. Das Ziel ist erreicht, wenn sich das Kind von der Bindungsperson freiwillig löst, von sich aus Kontakt zu den Erzieherinnen
und zu den anderen Kindern sucht, Trost und Hilfe von den Erzieherinnen einfordert und annimmt. Mit den Eltern ist eine gute Zusammenarbeit auf der Grundlage des gegenseitigen Vertrauens, der Offenheit sowie Ehrlichkeit entwickelt.
Überblick über die Eingewöhnung:
1. bis 3. Tag
Die ersten Tage zunächst nur für maximal 3Stunden Kiga Aufenthalt, dann langsam steigern
DAS KIND
• Ist Initiator
• Hauptakzent: Das Spiel!
• Bestimmt Erkundungs- und Spielaktivitäten
DIE ELTERN
• Verhalten sich passiv beobachtend
• Drängen das Kind nicht
• Bleiben am Kind
• Ab 2. Tag schrittweise zeitlich vom Kind trennen 10-30 Min.
DIE ERZIEHERINNEN und Erzieher
• Hält sich zunächst zurück
• Reagiert auf Kontaktgesuche des Kindes
• Beobachtet Eltern/Kind-Interaktion
• Greift von Kind interessierendes Spiel auf
4. bis etwa 10. Tag
Trennungsschmerz minimieren, Kind ankommen lassen
DAS KIND
• Lässt sich von den Erzieherinnen trösten
• Weiß, dass „die Mama wiederkommt, um es abzuholen“
• Entwickelt Vertrauensbasis
DIE ELTERN
• Lassen das Kind schrittweise bis nach dem Mittagessen im Apfelbäumchen
• Arbeiten mit am Abschiedsritual
• Trennen sich vom Kind, trotz eventuellem Weinen
• Sind „stand by“ und kurzfristig erreichbar
DIE ERZIEHERINNEN
• Gestalten das Abschiedsritual
• Sorgen dafür, dass auch die anderen Kinder das neue Kind aufnehmen
• Wirkt auf eine Stabilisierung ein
4.13. Elternarbeit:
Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig. Schriftliche Information (Infobrief, Elternbrief), tägliche, kurze Gespräche, Einzelgespräche zum gegenseitigen Austausch über das Kind, regelmäßige Elternabende, Hospitation in der Gruppe. Das pädagogische Personal steht nach Absprache für Elterngespräche gerne zur Verfügung. Mindestens einmal jährlich findet ein Entwicklungsgespräch
statt; die Eltern erhalten dabei Informationen über die Entwicklungsschritte ihres Kindes und haben die Möglichkeit, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern.
4.14. Dokumentation:
Wir führen über jedes Kind ein Kinderakte, in der wichtige Daten sowie Gespräche, Beobachtungen und Bilder gesammelt werden. Für die jeweiligen Eltern zugänglich ist das Portfolio jedes Kindes im Gruppenraum: Darin werden Beobachtungen und Entwicklungsschritte sowie Erwähnenswertes mit Bildern, Bildgeschichten oder auf verschiedenen Themenbögen festgehalten oder gemeinsam mit dem Kind verschiedene Seiten gestaltet.
Das aktuelle Geschehen ist für alle Eltern an der Pinnwand ersichtlich; täglich wird dort das Programm bzw. besondere Erlebnisse ausgehängt. Bleibend dokumentiert wird dies noch einmal im Erzieherinnenbuch. Über verschiedene Projekte gibt es gesonderte Aushänge mit Bildern und Dokumentationen.
5. Organisation
5.1. Tagesablauf:
07:30 Uhr Der Kindergarten öffnet
08:35 Uhr Treff Mo, Mi und Do am Waldrand und 8:30 Uhr Di und Fr im Kindergarten
09:10 Uhr Morgenkreis mit Frühstück
12:00 Uhr Mittagessen
13:00 Uhr Mittagsruhe und Mittagsschlaf für die „Kleinen“
14:30 Uhr Aufstehen
15:00 Uhr Vesper
16:30 Uhr Der Kindergarten schließt
Abholzeit zwischen 12:30 Uhr und 13:00 Uhr bzw. ab 15:00 Uhr.
5.2. Elternmitarbeit:
Unser Kindergarten soll nicht nur eine „Unterbringung“ sein, sondern auch eine gemeinsame Möglichkeit für Kinder, Eltern und Erzieher, das Leben miteinander zu teilen, an einer gemeinsamen Idee zu arbeiten, d.h. gemeinsam zu entscheiden, aber auch gemeinsam anzupacken. Ohne die Mitarbeit der Eltern – sowohl im inhaltlich/konzeptionellen als auch im organisatorischen Bereich – ist eine gute Arbeit in unserem Kindergarten nicht möglich. Gegenseitige Informationsvermittlung, Erfahrungsaustausch und Unterstützung sind unabdingbar. Positive Resonanz der Eltern motiviert, aber ebenso können offene, kritische Anmerkungen sowohl zu Verbesserungen und Problemlösungen beitragen als auch anregen.
Es gibt Aktionstage im Jahr, an denen gemeinsam repariert, gebaut und gewerkelt wird; einzelne Eltern übernehmen außerdem Patenschaften für bestimmte Bereiche (z.B.Waldmitgehdienste organisieren und kontrollieren, Beetpflege, Kleinreparaturen/ Hausmeistertätigkeiten), für die sie sich idealerweise eigenorganisiert verantwortlich fühlen. Mitarbeit ist auch gefragt bei der Planung und Durchführung von Ausflügen, Fahrten, Festen und Projekten. Im regelmäßigen Wechsel aller Elternpaare sind die Eltern auch für den gründlichen Wochenendputz verantwortlich.
5.3. Zusammenarbeit der Mitarbeiterinnen
Die Mitarbeiterinnen arbeiten als Team zusammen. Sie sind für die gesamten alltäglichen Aufgaben im Kindergarten verantwortlich. Sie haben die Aufgabe, den Tagesablauf zu gestalten, die Kinder zu beobachten und sich gemeinsam über evtl Fördermaßnahmen, Projekte und Angebote zu verständigen. Sie haben die Pflicht zur angemessenen Dokumentation. Ihnen obliegt die Ersatzplanung im Krankheitsfall,
die Einberufung von Elternabenden und deren Gestaltung, die Absprache mit dem Vorstand und den Eltern sowie die fachliche Anleitung von Praktikanten oder zusätzlichem Personal (z.B. MAE).
Mitarbeiterinnenbesprechungen sind dafür zweimal im Monat. Etwa einmal monatlich gibt es auch ein Treffen mit dem Vorstand, um anstehende Aufgaben oder aktuelle Situationen zu besprechen oder sich über bestimmte Vorstellungen, Probleme oder Visionen oder anstehende Investitionen/Planungen zu verständigen.Die Erzieherinnen besuchen regelmäßig Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und werden, soweit es die dienstlichen Belange zulassen, dafür freigestellt. Supervision und Mediation findet bei Bedarf statt.
Wir sehen das hauswirtschaftliche Personal als Teil unseres Teams, gemeinsame Besprechungen finden vierteljährlich statt.
5.4. Öffentlichkeitsarbeit:
Ziel der Öffentlichkeitsarbeit ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für den Kindergarten Apfelbäumchen, die Anwerbung neuer Kinder und die Möglichkeit , Förderer oder Sponsoren zu finden.
Zu diesem Zweck unterhält der Kindergarten eine eigene Webseite, die regelmäßig gepfegt und aktualisiert wird. Wir verstehen unsere Webseite auch als Plattform, um einen transparenten Einblick in unsere Arbeit zu geben. Gleichzeitig bieten wir hier eine Plattform, auf der Kooperationspartner und Gönner ihre Werbung in Form von Links und Erwähnungen schalten können. Durch regelmäßige
Information der lokalen Presse versuchen wir im Gespräch zu bleiben. Mittels Flyern machen wir in der Umgebung (Ärzte, Gemeindeverwaltung, Bibliothek) auf uns aufmerksam; zudem sind wir mit Ständen auf verschiedenen lokalen Festen vertreten.
5.5. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Die pädagogische Arbeit erfordert die Zusammenarbeit mit den örtlichen und überörtlichen Behörden, die Vertretung des Kindergartens in den entsprechenden Gremien , den Fachschulen für Sozialpädagogik und anderen für uns wichtigen Institutionen, den Kirchgemeinden, und anderen Vereinen, wie z.B. dem Naturschutzbund.
Wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit Schulen, die uns pädagogisch nahe stehen bzw. mit Schulen, die unsere Kinder besuchen werden. Die Kinder sollen Gelegenheit bekommen, die Schulen, die sie besuchen werden, kennen zu lernen. Wir orientieren uns dabei an GOrBiKs – dem Gemeinsamen Orientierungsrahmen für die Bildung in Kindertagesbetreuung und Grundschule.
Ihnen gefällt unser Konzept und Sie interessieren sich für einen Kitaplatz im Apfelbäumchen? Rufen Sie uns an oder senden Sie und eine Mail unter kontakt@apfelbaeumchen.eu . Wir geben allen Interessierten zunächst die Möglichkeit einen Vormittag mit uns im Wald zu verbringen und festzustellen, ob unser Angebot sich nicht nur gut liest sondern auch gut anfühlt! Wir freuen uns darauf Sie und Ihr Kind kennen zu lernen!